Heute überquert der Mond die Grenze zwischen dem feurigen Schützen und dem irdischen Steinbock – als würde die Seele ihre Flügel ablegen, um schwere Stiefel anzuziehen. Luftige Träume, große Worte und die Sehnsucht nach Eindrücken verstummen plötzlich unter der Last der Realität. Statt Flug – eine Route, statt Inspiration – ein Plan, statt Philosophie – eine Überlebensstrategie.
Der Mond hört auf, wohlwollend zu sein, und wird geduldig und entschlossen. Seelische Gespräche treten hinter Aufgabenlisten, Pflichten und Terminen zurück.
Der innere Zustand stellt sich um: Alles ist sachlich, strukturiert, ohne Ausschweifungen oder Sentimentalitäten. Wir stürzen uns nicht mehr kopfüber ins Leben, sondern warten geduldig auf den richtigen Moment, schränken uns freiwillig ein und akzeptieren äußere Begrenzungen mit Leichtigkeit. Ordnung, Rationalität und Logik bestimmen den Tag. Gefühle und Emotionen sind tief im Inneren weggeschlossen.
Hinzu kommt, dass der Mond spannungsgeladene Aspekte zu mehreren Planeten bildet – darunter zu Saturn, dem Herrscher eben jenes Steinbocks. Gefühle auszudrücken fällt schwer, und wenn es doch geschieht, prallen sie an Mauern des Unverständnisses, steinernen Mienen und betonharter Logik ab. Der empfindsame Mond fühlt sich im strengen, asketischen Steinbock nicht wohl. Als wären Gefühle fehl am Platz, als wäre Schwäche zeigen unzulässig.
Begrenzungen gelten heute für alles – kein ausgiebiges Essen, kein lustvoller Konsum, kein entspanntes Faulenzen... und falls doch, dann vermutlich ohne Genuss und mit ungünstigem Ausgang. Saturn bringt einen nüchternen Blick auf die Welt – in jeder Hinsicht.
Das Wohlbefinden ist ebenfalls gedrückt. Einerseits – Widerstandskraft, andererseits – Beschwerden mit Wirbelsäule, Gelenken, Zähnen und Haut. Leber und Galle sollten geschont werden.
Empfohlen werden Yoga, Meditation und einfache Erdungspraktiken.
P.S. Die nächsten zwei Tage: Emotionen streng nach Plan. Weinen? Ihr Zeitfenster: 15:45 bis 16:00 Uhr. Bitte pünktlich sein. 😉
© Julia Wegener
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